Schlechte Konsumstimmung und Chefwechsel MediaMarkt und Saturn machen Verluste

Von dpa

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Die Verbraucher werden vorsichtig mit ihren Ausgaben. Das merken die Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn. Im dritten Geschäftsquartal stieg der Verlust.

Die sinkende Konsumfreude der Verbraucher macht der Elektronikmarktkette Media Markt/Saturn zu schaffen.
Die sinkende Konsumfreude der Verbraucher macht der Elektronikmarktkette Media Markt/Saturn zu schaffen.
(Bild: BillionPhotos.com - stock.adobe.com)

Die Elektronikmarkt-Ketten Media Markt und Saturn leiden unter der durch den Ukraine-Krieg und die hohe Inflation gedämpften Konsumstimmung in Deutschland. „Unsere Kunden sind mit Blick auf die anhaltend hohe Inflation, drastisch steigende Energiekosten und eine mögliche Gaskrise vorsichtig“, sagte Karsten Wildberger, Chef des Mutterkonzerns Ceconomy, am Donnerstag. „Seit Juni hat sich das Konsumklima weiter spürbar eingetrübt.“

Allerdings ist die Entwicklung nicht einheitlich. „Die Kaufzurückhaltung betrifft eher das untere und mittlere Segment“, sagte Finanzvorstand Florian Wieser. Der Premiumbereich entwickele sich dagegen weiter positiv. Sorgen macht dem Unternehmen zurzeit das Geschäft im Bereich TV und Entertainment. Bei der weißen Ware wie Kühlschränken oder Waschmaschinen erhofft sich der Elektronikhändlern dagegen von den hohen Energiepreisen sogar zusätzliche Verkaufsimpulse. Hier bestehe jetzt ein hoher Anreiz, sparsamere Geräte zu kaufen.

Die Folge: Unter dem Strich musste Ceconomy für das dritte Geschäftsquartal einen von 76 auf 95 Millionen Euro gestiegenen Verlust ausweisen. Ein Grund dafür sei die gestiegene Inflation, die zu höheren Warenbezugskosten geführt habe. Außerdem habe die hohe Wettbewerbsintensität zusätzliche Investitionen in Werbekampagnen und Sonderaktionen notwendig gemacht.

Der Ceconomy-Umsatz lag von April bis Juni mit rund 4,7 Milliarden Euro um 6,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Aufgrund der gedämpften Konsumstimmung habe die Umsatzdynamik jedoch im Quartalsverlauf spürbar nachgelassen, berichtete das Unternehmen. „Insbesondere in Deutschland sehen wir eine schwächere Nachfrage“, sagte Wildberger. Für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22 per Ende September erwartet der Konzern deshalb nur einen Umsatz auf Vorjahresniveau.

Mit einer Aufhellung der Konsumstimmung rechnet Ceconomy vorläufig nicht. „Wir stellen uns darauf ein, dass das Umfeld so schnell nicht besser wird“, sagte der Manager. Der Konzern werde deshalb seine Kostenstrukturen weiter optimieren.

Chefwechsel

Dr. Sascha Mager übernimmt den Chefposten von Media Markt/Saturn in schwierigen Zeiten.
Dr. Sascha Mager übernimmt den Chefposten von Media Markt/Saturn in schwierigen Zeiten.
(Bild: Media Markt Saturn)

Gábor Szilágyi, seit Februar 2022 Deutschland-Chef von Media Markt/Saturn, hat sich aus persönlichen Gründen entschieden, den Vorsitz der Geschäftsführung der deutschen Landesgesellschaft abzugeben und in seine Heimat Ungarn zurückzukehren. Dort wird er zum 1. Oktober 2022 erneut die Führung der ungarischen Landesgesellschaft von MediaMarkt/Saturn übernehmen. Nachfolger von Szilágyi wird zum 15. August 2022 Dr. Sascha Mager, bisher Chief Digital Officer (CDO) und Mitglied des Executive Committee der MediaMarktSaturn Retail Group (MMSRG). Szilágyi hatte den Chefposten erst im Februar dieses Jahres übernommen.

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